Künstliche Intellizienz in der Google Suche Neue Ära oder alte Probleme

Im Zeitalter der digitalen Information wird die Art und Weise, wie wir Informationen suchen und konsumieren, ständig neu definiert. Eine der jüngsten Entwicklungen, die die Online-Suche revolutioniert, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) durch Google in seinen Suchübersichten. Diese Neuerung, die zunächst als Search Generative Experience (SGE) bekannt wurde und nun als KI-Übersichten bezeichnet wird, hat weitreichende Implikationen für Nutzer, Werbetreibende und Inhaltsanbieter gleichermaßen. Die KI-Übersichten wurden im Rahmen der Google I/O 2024 von Sundar Pichai, dem CEO von Alphabet/Google, vorgestellt. Er verkündete, dass die KI-Übersichten zu einer Zunahme der Suchanfragen geführt haben. Diese Aussage fand sich auch im Earnings Call für das erste Quartal 2024 wieder. Doch stellt sich die Frage, ob die KI-Übersichten tatsächlich das Problem lösen, für das sie geschaffen wurden: den Nutzern schneller Antworten und Informationen zu liefern. Trotz der behaupteten Zunahme der Suchanfragen und der angeblich gestiegenen Nutzerzufriedenheit gibt es Anzeichen dafür, dass die Qualität der Google-Suchergebnisse in den letzten zwei Jahren sowohl innerhalb als auch außerhalb der Suchmaschinenmarketingbranche kritisiert wurde. Die KI-Übersichten scheinen diese Unzufriedenheit nicht vollständig zu adressieren. Stattdessen erhöhen sie möglicherweise die Anzahl der Suchanfragen, indem sie Nutzer durch Folgeanfragen in sogenannte "Rabbit Holes" schicken, um so die Suchstatistiken künstlich zu erhöhen. Eine bemerkenswerte Änderung in Googles Suchanzeige ist das Fehlen der traditionellen blauen Links. Stattdessen werden Informationen nun in einer Art Webfilter dargestellt. Diese Entwicklung wurde bereits vor zwei Jahrzehnten angedeutet, als Google seine Vision einer "Star Trek"-ähnlichen Suchmaschine skizzierte. Die Zukunft, die Craig Silverstein, ehemaliger CTO von Google, vor 20 Jahren prognostizierte, ist nun Realität geworden. Die Einführung von KI-Übersichten hat zu einer Welle von Besorgnissen unter Inhaltsanbietern geführt. Viele befürchten, dass diese Technologie den organischen Traffic zu ihren Websites reduziert. Owen Meredith, CEO der News Media Association, drückte die Sorge aus, dass KI-Übersichten, die Informationen direkt synthetisieren und präsentieren, Nutzer davon abhalten könnten, auf die Original-Links zu klicken, was das Geschäftsmodell von Journalisten und Qualitätsinformationsanbietern bedroht. Diese Bedenken sind nicht unbegründet, da ein zu starker Fokus auf eine einzelne Plattform wie Google für Traffic ein riskantes "Geschäftsmodell" darstellt. Jede Änderung der Plattform kann zu gravierenden Verlusten führen. Die KI-Übersichten stellen daher eine signifikante Veränderung dar, die eine Anpassung der Strategien von Publishern erfordert. Neben den KI-Übersichten gibt es Gerüchte über eine mögliche ChatGPT-Suchmaschine von OpenAI, und es wird erwartet, dass OpenAI in naher Zukunft ein Suchprodukt auf den Markt bringen wird. Dies deutet darauf hin, dass die Landschaft der Online-Suche weiterhin fragmentiert und dynamisch bleibt, mit einer Vielzahl von Plattformen, die um die Aufmerksamkeit der Nutzer konkurrieren. Für Werbetreibende könnte diese Entwicklung zu höheren Kosten führen, und Websites müssen mit weniger organischem Traffic rechnen, während Google versucht, die Suchstatistiken zu steigern. Auch eine neue Art von Gebühren für über Suchmaschinen abgeschlossene Aufgaben, ähnlich versteckten Ticketmaster-Gebühren, könnte zu unerwarteten Kosten für die Nutzer führen. In diesem sich verändernden Umfeld ist es für Unternehmen unerlässlich, sich nicht allein auf Google als Quelle für Web-Traffic zu verlassen, sondern vielmehr eine diversifizierte Online-Marketingstrategie zu verfolgen. Die KI-Übersichten und andere KI-getriebene Suchfunktionen stellen sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance dar. Unternehmen müssen bereit sein, sich anzupassen und innovative Wege zu finden, um ihre Zielgruppen effektiv zu erreichen. Abschließend lässt sich sagen, dass die KI-Übersichten von Google zwar zu einer Zunahme der Suchanfragen geführt haben mögen, die Zufriedenheit der Nutzer jedoch nicht unbedingt gestiegen ist. Die Suchlandschaft wird zunehmend komplexer, und die Akteure müssen sich auf eine Welt einstellen, in der KI ein immer wichtigerer Faktor ist. Wie sich dies auf die Nutzererfahrung, den organischen Traffic und die Online-Marketingstrategien auswirken wird, bleibt abzuwarten.