Google im Kreuzfeuer: Effizienz des Algorithmus in der Kritik
June 13, 2024
In der digitalen Welt, in der Suchmaschinen eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Informationen spielen, ist Google seit Jahren die dominierende Kraft. Doch in jüngster Zeit mehren sich Stimmen, die sich fragen, ob der Algorithmus von Google noch so funktioniert, wie er sollte, oder ob er möglicherweise "kaputt" ist. Andererseits verteidigen die Mitarbeiter von Google, auch bekannt als "Googlers", die Funktionsweise der Suchmaschine und behaupten, sie arbeite genau wie beabsichtigt. Diese widersprüchlichen Ansichten werfen wichtige Fragen auf: Ist Google wirklich in der Krise oder sind es die Nutzer und Website-Betreiber, die ihre Strategien anpassen müssen?
Aus der Perspektive von Google ist es wichtig, das Sucherlebnis aus ihrer Sicht zu verstehen. Dies wird durch den "Search Off The Record" (SOTR) Podcast ermöglicht, in dem Googlers über ihre Sicht der Dinge sprechen. In einer kürzlich erschienenen Episode diskutierten die Googlers Gary Illyes und John Mueller beispielsweise, wie ein internes Problem bei Google auftreten kann, das aus ihrer Sicht als geringfügig angesehen wird und keine Ankündigung rechtfertigt. Doch Nutzer außerhalb von Google bemerken, dass etwas nicht stimmt.
In diesem Zusammenhang äußerte Illyes, dass manchmal nicht klar sei, ob ein Problem bemerkt werde, und dann kurz darauf ein Blogpost erscheine, der auf das Problem hinweist. Mueller stellte daraufhin die Frage, ob Google auf externen Druck hin eher geneigt sei, ein Problem zu kommunizieren. Illyes bejahte dies, ergänzte jedoch, dass manchmal gar nichts zu verkünden sei, auch wenn Nutzer behaupten, dass etwas kaputt sei.
Hier deutet sich bereits an, dass die Wahrnehmung von außen und die internen Bewertungen bei Google auseinandergehen können. Was für Außenstehende wie ein Fehler aussieht, kann für Google durchaus beabsichtigt sein. Ein Beispiel dafür sind Updates wie das "Helpful Content Update" (HCU), das mittlerweile in den Kernalgorithmus integriert wurde und nicht mehr als separates System existiert. Trotzdem behaupten einige Website-Betreiber, weiterhin unter den Folgen des HCU zu leiden, obwohl dies laut Google nicht der Fall ist.
Ein weiteres Thema sind gemischte Signale bezüglich des Algorithmus. Einerseits wird kommuniziert, dass alles wie vorgesehen funktioniert, andererseits gibt es Aussagen, dass daran gearbeitet wird, mehr hochwertige Inhalte zu zeigen. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Algorithmus doch nicht in jeder Hinsicht optimal arbeitet.
John Mueller erklärte in einem Tweet, dass das Team, das am Suchalgorithmus arbeitet, explizit bewertet, wie Websites sich für das nächste Update in der Suche verbessern können. Dies deutet darauf hin, dass es Raum für Verbesserungen gibt, auch wenn der Algorithmus grundsätzlich funktioniert.
Die Frage, ob Google "kaputt" ist oder nicht, lässt sich also nicht so einfach beantworten. Es scheint, als ob der Algorithmus von Google funktional und zufriedenstellend ist, aber eben nicht perfekt. Und weil nichts perfekt ist, gibt es immer Raum für Verfeinerungen und Verbesserungen.
Was bedeutet das für Website-Betreiber? Sie sollten sich weniger auf einzelne Signale wie "Hilfreichkeit" konzentrieren und eine breitere Palette von Möglichkeiten in Betracht ziehen. Es könnte sein, dass ihr Ranking aus einer Vielzahl von Gründen sinkt und nicht nur aufgrund eines einzelnen Algorithmus-Updates.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Google als auch die Nutzer und Website-Betreiber von einem kontinuierlichen Dialog und einem besseren Verständnis der Funktionsweise der Suchmaschine profitieren würden. Google muss möglicherweise klarer kommunizieren, was hinter den Kulissen vor sich geht, während die Nutzer und Website-Betreiber ihre Strategien anpassen und sich auf die Erstellung hochwertiger Inhalte konzentrieren müssen, um langfristig erfolgreich zu sein.