KI in Suchmaschinen: Potenziale und Fallstricke bei der Informationsbeschaffung

May 24, 2024

Die fortschreitende Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) hat zweifellos eine neue Ära der Informationsverarbeitung und -bereitstellung eingeläutet. Insbesondere in Suchmaschinen wie Google hat KI das Potenzial, den Weg zu verändern, wie Menschen Informationen suchen und finden. Doch mit jeder neuen Technologie kommen Herausforderungen und unvorhergesehene Folgen. Eine davon ist das Auftreten von peinlichen oder manchmal sogar schädlichen KI-Übersichten in den Suchergebnissen von Google. KI-Übersichten, auch bekannt als "AI Overviews", sind kurze Zusammenfassungen oder informative Auszüge, die von KI-Systemen generiert werden, um Nutzern einen schnellen Überblick über ein Thema zu geben. Während diese einen bedeutenden Fortschritt in der Effizienz der Informationsbeschaffung darstellen können, haben sie auch zu einigen unangenehmen Ergebnissen geführt. Von irreführenden Informationen bis hin zu absurden Vorschlägen – das Spektrum der Fehltritte ist breit. Es gibt Berichte darüber, dass solche KI-Übersichten Empfehlungen aussprechen, die von medizinisch fragwürdig bis gefährlich reichen, wie beispielsweise die Aufforderung, Urin zu trinken. Diese Vorfälle haben in der Suchgemeinschaft für Aufsehen gesorgt und die Notwendigkeit aufgezeigt, Wege zu finden, um diese peinlichen KI-Übersichten zu identifizieren und zu adressieren. Die Reaktion auf diese Problematik war vielfältig. Von der Idee, ein Verzeichnis mit solchen peinlichen KI-Übersichten zu erstellen, über den Austausch in Social-Media-Plattformen und Foren, bis hin zu spezialisierten Accounts, die solche Inhalte sammeln und teilen. Nutzer und Webmaster haben begonnen, unter dem Hashtag #googenough Beispiele zu posten, um Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken. Doch wie geht man mit diesen Fehlern um? Für Webmaster und Content-Ersteller gibt es bestimmte "Vorschau-Kontrollen" wie 'nosnippet', 'data-nosnippet' und 'max-snippet', die dazu dienen können, Inhalte und Links aus den KI-Übersichten von Google zu entfernen. Diese Kontrollen ermöglichen es, entweder ganz auf Snippets in den Suchergebnissen zu verzichten oder die Länge und den Umfang der von Google verwendeten Snippets zu begrenzen. Dies kann ein wirksames Mittel sein, um zu verhindern, dass Inhalte auf eine Weise wiedergegeben werden, die der Urheber nicht beabsichtigt hat. Ein Beispiel für die Anwendung solcher Kontrollen ist die 'nosnippet'-Anweisung, die im Meta-Robots-Tag einer Webseite hinzugefügt werden kann. Dadurch wird Google angewiesen, überhaupt keinen Snippet-Text in den Suchergebnissen anzuzeigen. Dies kann zwar dazu führen, dass die Seite in den KI-Übersichten nicht mehr erscheint, hat jedoch auch den Nebeneffekt, dass die normale Suchergebnisanzeige ohne Snippet auskommt, was wiederum die Klickrate beeinträchtigen könnte. Es ist jedoch zu beachten, dass solche Maßnahmen nicht unbedingt auf Dauer wirksam sind. Es gibt Berichte, dass trotz der Verwendung von 'nosnippet' Beiträge nach einer Weile wieder in den KI-Übersichten auftauchen können. Dies deutet darauf hin, dass die Vorschau-Kontrollen von Google möglicherweise nicht immer wie beabsichtigt funktionieren und dass es eine fortlaufende Kommunikation und Anpassung zwischen Webmastern und dem Suchmaschinenbetreiber geben muss. Für Nutzer, die auf der Suche nach zuverlässigen Informationen sind, offenbart dies die Notwendigkeit, kritisch mit den Suchergebnissen umzugehen und die Quellen zu prüfen. Es unterstreicht auch die Bedeutung von Medienkompetenz in einer zunehmend von KI geprägten Welt. Abschließend lässt sich sagen, dass KI-Übersichten ein vielversprechendes Werkzeug für die Informationsbeschaffung sein können, aber wie jedes Werkzeug müssen sie sorgfältig eingesetzt und überwacht werden. Die Herausforderungen, die mit peinlichen oder schädlichen KI-Übersichten einhergehen, sind sowohl für die Entwickler der Technologie als auch für die Nutzer und Content-Ersteller real und erfordern eine kontinuierliche Aufmerksamkeit und Verbesserung der Systeme. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Vorteile von KI in der Suche die potenziellen Nachteile überwiegen.