Diskussionen und Unklarheiten über angebliche Datenlecks bei Google
May 29, 2024
In den letzten Wochen hat es innerhalb der SEO-Gemeinschaft und darüber hinaus zunehmend Diskussionen über angebliche Datenlecks bei Google gegeben. Insbesondere die Berichte über einen Leak von für das Ranking relevanten Google-Daten haben für Aufsehen gesorgt. Verschiedene Quellen haben sich zu diesem Thema geäußert, und es besteht ein Bedarf an einer umfassenden Klärung der Lage.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was genau unter einem Datenleck zu verstehen ist und in welchem Kontext die aktuellen Berichte stehen. Ein Datenleck tritt auf, wenn vertrauliche Informationen ungewollt an die Öffentlichkeit gelangen oder von Unbefugten eingesehen werden können. In Bezug auf Google dreht sich die aktuelle Diskussion um Informationen aus einem Dokument, das mit der öffentlichen Google Cloud-Plattform Document AI Warehouse in Verbindung steht. Diese Plattform wird für die Analyse, Organisation, Suche und Speicherung von Daten genutzt.
Es wurde berichtet, dass die durchgesickerten Daten eine "interne Version" der öffentlich einsehbaren Document AI Warehouse-Dokumentation darstellen könnten. Diese Annahme basiert auf einem Post auf Facebook und Tweets, die darauf hindeuten, dass es sich bei den Daten um eine externe API für den Aufbau eines Dokumentenlagers handelt, was nicht mit internen Google-Suchinformationen gleichzusetzen ist.
Rand Fishkin, ein bekannter Name in der SEO-Branche, gab an, eine E-Mail von einer Person erhalten zu haben, die behauptete, Zugang zu einem umfangreichen Leak von API-Dokumentation aus dem Inneren von Googles Suchabteilung zu haben. Es ist wichtig anzumerken, dass es für diese Behauptung keine Beweise gibt, sondern nur den Anspruch der Person, die die Daten bereitgestellt hat. Fishkin selbst hat nicht bestätigt, dass die Daten von Ex-Google-Mitarbeitern als aus der Google-Suche stammend verifiziert wurden.
Drei ehemalige Google-Mitarbeiter, die Fishkin kontaktierte, konnten ebenfalls nicht bestätigen, dass die Daten spezifisch für die Google-Suche sind. Sie bestätigten lediglich, dass die Daten wie internes Google-Material aussehen, jedoch nicht, dass sie tatsächlich aus der Google-Suche stammen.
Es ist daher angebracht, einen offenen Geist zu bewahren und nicht voreilig Schlüsse zu ziehen, insbesondere nicht, wenn es darum geht, die Daten zu nutzen, um lang gehegte Überzeugungen zu bestätigen oder zu widerlegen. Dies könnte zu einem Bestätigungsfehler führen, einer kognitiven Verzerrung, bei der Informationen so gesucht, interpretiert und erinnert werden, dass sie bestehende Überzeugungen oder Werte bestätigen oder unterstützen.
Trotz der Unklarheiten um das Datenmaterial gibt es fünf wesentliche Punkte, die bei der Betrachtung des angeblichen Lecks berücksichtigt werden sollten:
1. Der Kontext der durchgesickerten Informationen ist unbekannt. Es ist unklar, ob sie mit der Google-Suche in Verbindung stehen oder anderen Zwecken dienen.
2. Der Zweck der Daten ist ebenfalls unklar. Wurden sie für tatsächliche Suchergebnisse verwendet oder für Datenmanagement oder -manipulation intern genutzt?
3. Ex-Google-Mitarbeiter haben nicht bestätigt, dass die Daten spezifisch für die Google-Suche sind.
4. Es ist wichtig, einen offenen Geist zu bewahren und Daten nicht dazu zu nutzen, um lang gehegte Überzeugungen zu bestätigen (Bestätigungsfehler).
5. Es gibt Hinweise darauf, dass die Daten mit einer externen API zum Aufbau eines Dokumentenlagers zusammenhängen könnten.
Angesichts der Mehrdeutigkeit der Informationen und dem Fehlen harter Beweise, dass die Daten tatsächlich aus der Google-Suche stammen, ist es ratsam, zurückhaltend zu bleiben. Es ist möglich, dass die Daten nicht aus der Google-Suche stammen, sondern in einem anderen Zusammenhang stehen, wie es die Bezeichnung als "externe API für den Aufbau eines Dokumentenlagers" nahelegt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass derzeit keine endgültigen Schlüsse über die Herkunft und Bedeutung der durchgesickerten Daten gezogen werden können. Weitere Untersuchungen und Informationen sind erforderlich, um die Situation klar zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Für SEO-Experten und Webmaster ist es empfehlenswert, sich nicht voreilig auf die durchgesickerten Daten zu stützen, sondern auf bewährte SEO-Praktiken und offizielle Richtlinien von Google zu vertrauen.