Backlinks und SEO: Ein kritischer Blick auf toxische Links und das Disavow-Tool

May 27, 2024

Immer wieder wird in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) über die Bedeutung von Backlinks diskutiert. Backlinks, also Verweise von anderen Websites auf die eigene Seite, gelten traditionell als einer der wichtigsten Faktoren für das Ranking einer Webseite in den Suchergebnissen von Google. In den letzten Jahren hat sich jedoch eine Debatte darüber entwickelt, ob sogenannte "toxische Links" die Suchmaschinenoptimierung negativ beeinflussen könnten. Kürzlich hat John Mueller, Webmaster Trends Analyst bei Google, erneut seine Meinung zu diesem Thema geäußert und dabei die Existenz von "toxischen Links" grundsätzlich infrage gestellt. Mueller äußerte sich auf der Plattform Reddit zu Fragen bezüglich des Disavow-Tools, welches von Google zur Verfügung gestellt wird, damit Webmaster bestimmte eingehende Links ignorieren lassen können. Ein Nutzer hatte gefragt, ob er Links disavowen solle, selbst wenn keine manuellen Maßnahmen durch Google vorlägen. Dieser Nutzer gab an, dass viele der Backlinks seiner Webseite als "toxisch" eingestuft würden. Mueller antwortete daraufhin, dass das Konzept von toxischen Links eine Erfindung von SEO-Tools sei, um regelmäßige Zahlungen der Nutzer zu generieren. Er riet davon ab, sich unnötig Arbeit zu machen und betonte, dass sich an seiner Einstellung zu diesem Thema nichts geändert habe. Muellers Kommentare sind nicht neu. Schon in der Vergangenheit hatte er sich kritisch gegenüber Dienstleistungen und Tools geäußert, die das Entfernen oder Disavowen von Links anbieten. Er argumentierte, dass das Disavowen von Links keine Wiederherstellung von Rankings zur Folge habe und dass das Disavow-Tool letztlich von Google entfernt werden könnte. Google selbst hat wiederholt dazu geraten, das Disavow-Tool nicht zu verwenden und zu betonen, dass es in einigen Fällen mehr schaden als nützen kann. Vor nicht allzu langer Zeit riet Google außerdem dazu, Berichte über toxische Links zu ignorieren und erklärte, dass das Disavowen basierend auf Metriken Dritter keine gute Idee sei. Diese Aussagen von Mueller und Google weisen auf ein grundlegendes Verständnis hin, dass die Algorithmen von Google darauf ausgelegt sind, minderwertige oder unerwünschte Links selbst zu erkennen und zu ignorieren. Die Notwendigkeit für Webmaster, selbst einzugreifen und Links zu disavowen, besteht laut Google nur in extremen Fällen, beispielsweise wenn eine manuelle Strafe wegen unnatürlicher Links vorliegt. Ansonsten sollten Webmaster sich darauf konzentrieren, qualitativ hochwertigen Content zu erstellen und natürliche, verdiente Backlinks zu generieren. Parallel dazu gibt es Berichte darüber, dass einige Nutzer der Google Search Console eine Reduzierung der angezeigten Links in ihren Berichten festgestellt haben. Während einige davon ausgehen, dass Google möglicherweise gültige Links aus dem Index entfernt oder nicht mehr indiziert, könnte dies auch auf algorithmische Anpassungen oder Fehler in den Berichten zurückzuführen sein. In der Vergangenheit hatte Google bestätigt, dass es in Bezug auf die Linkberichte zu Bugs kommen kann. Die Diskussionen und Meinungen zu toxischen Links und dem Disavow-Tool zeigen, wie komplex und kontrovers die SEO-Landschaft sein kann. Einerseits gibt es Tools und Dienstleister, die vor den Gefahren von schlechten Links warnen und entsprechende Maßnahmen anbieten. Andererseits gibt es Stimmen aus dem Hause Google, die diese Befürchtungen relativieren und darauf hinweisen, dass die Algorithmen von Google bereits in der Lage sind, mit solchen Herausforderungen umzugehen. Für Webmaster und SEO-Experten bedeutet dies, dass sie sich nicht übermäßig auf die Sorge vor toxischen Links konzentrieren sollten, sondern vielmehr eine ganzheitliche SEO-Strategie verfolgen sollten, die auf Qualitätscontent, Benutzererfahrung und den Aufbau eines natürlichen Linkprofils ausgerichtet ist. Während das Disavow-Tool in bestimmten Situationen hilfreich sein kann, scheint es nicht das Allheilmittel für SEO-Probleme zu sein, wie es manchmal dargestellt wird. Stattdessen ist es wichtig, SEO als langfristigen Prozess zu verstehen, der kontinuierliche Anpassungen und Verbesserungen erfordert, um den sich ständig ändernden Algorithmen und Richtlinien von Suchmaschinen gerecht zu werden.